Direkt zum Hauptbereich

Wandererbuch und Ziegersberg

Am 16.1. war ich im Nebel unterwegs. Zuerst zwischen Aspang und Schäffern. 

Zu Beginn meiner Wanderung bin ich bei einer Burg in Schäffern vorbeigekommen, der Burg Bärnegg.



Teil der Anlage in Schäffern


Die Burg Bärnegg ist eine Schlossruine in der Gemeinde Schäffern in der Oststeiermark. Sie wurde im späten 12. Jahrhundert errichtet und im Jahre 1312 das erste Mal urkundlich erwähnt. Besitzer der Burg waren die Adelsgeschlechter der Perner, der Teuffenbacher, der Reichenberg sowie die Familie Rindsmaul. Im 17. Jahrhundert wurde der Arkadenhof erweitert und 1703 wurde eine Schlosskapelle errichtet. Die Burg Bärnegg ist erst in den letzten Jahrzehnten zur Ruine verfallen.


An dem Wanderweg zwischen Schäffern und Pinggau komme ich später auch noch bei diesem Waldteich vorbei...




Nach dieser Tour bin ich ein Stück mit dem Auto gefahren und unter anderem beim "Wandererbuch", einem Rastplatz am Weitwanderweg Alpannonia, vorbeigekommen.



Der Hauptweg dieses Weitwanderweges erstreckt sich von Fischbach und vom Semmering bis in die ungarische Stadt Kőszeg. Diese Strecke umfasst eine Weglänge ab Fischbach von 120 km bzw. ab Semmering von 104 km...

Später war ich in der Nähe von Zöbern bei einer interessanten Ruine, der Burgruine Ziegersberg.





Ab dem Ende des 12. Jahrhunderts sind im Raum Zöbern kleine Vasallen der Wildonier nachweisbar. Dazu gehörten die Torsäuler und die mit ihnen verwandten Zieger. Sie hatten keine bedeutende gesellschaftliche Stellung inne und traten daher auch als Zeugen in Urkunden kaum auf. 1241 wird ein Ritter Siegfried Zieger erwähnt, der zum Gefolge des Leutold von Wildon gehörte. 1256 hatten die Zieger als Lehensherrn Albero von Kuenring, der mit der Wildonierin Gertrud verheiratet war. Die Burg Ziegersberg dürfte in der Zeit des „österreichischen Interregnums“ zwischen 1246 und dem Herrschaftsantritt Ottokars erbaut worden sein. Siegfried Zieger stand aber bald auf der Seite Herzogs Albrecht I. Aus wirtschaftlichen Gründen waren die Zieger im 14. Jh. gezwungen, ihren Besitz nach und nach zu verkaufen. Ziegersberg wurde um 1395 landesfürstlich und kam 1411 als Lehen an Coloman und Conrad von Königsberg. Diese ließen bald umfangreiche Ausbauarbeiten vornehmen. Von 1492 bis 1645 gehörte Ziegersberg zur Herrschaft Seebenstein und wurde von Pflegern verwaltet. Ziegersberg besaß nur die niedere Gerichtsbarkeit. Das zuständige Landgericht befand sich in Aspang. 1529 wurde die Burg bereits als öde bezeichnet, doch wurde sie offenbar bis 1556 wieder instand gesetzt und ausgebaut, da sie damals als Zufluchtsort für die umliegende Bevölkerung bestimmt war.

Die finanzielle Situation der Königsberger verschlechterte sich aber ständig, so dass Ehrenreich Christoph von Königsberg 1644 seinen Besitz an Adam Graf Batthyány auf zehn Jahre verpachtete, was aber nicht viel half, da die niederösterreichischen Stände dies nicht anerkannten und vier Jahre später Ziegersberg exekutieren ließen.1648 kaufte Mathias Wägele von Walsegg auf Stuppach die Herrschaft. Den Walseggern gelang es im 17. und im beginnenden 18. Jh. einen beträchtlichen Besitz im südlichen Niederösterreich anzuhäufen. Ziegersberg hatte für sie jedoch keine besondere Bedeutung und wurde nicht sehr gepflegt. 1683 zogen es die Bauern der Umgebung vor, vor den Türken in die Wälder zu flüchten, da die Burg über keine Bewaffnung mehr verfügte und eine Verteidigung wegen der überhöhenden Umgebung sowieso aussichtslos gewesen wäre. Nachdem Ziegersberg im 18. Jahrhundert seine militärische Bedeutung verloren hatte, begann der Verfall. Caroline Gräfin Sternberg, geb. Walsegg überließ es 1842 den Fürsten Liechtenstein, die aber die Herrschaft wenige Jahre später an Elisabeth Unger verkauften.

Im 19. Jh. war die Burg bereits teilweise ruinös und von den Pflegern längst nicht mehr bewohnt. Über Franz Schandlbauer gelangte die Ruine in den Besitz von Dr. Jakob Singer. Als 1896/97 unweit davon das neue Schloss errichtet wurde, schleifte man große Teile des äußeren Ostberings um preiswertes Baumaterial zu gewinnen. 1917 kam das Gut an Hilda Brunner. 1940 wurde es arisiert aber 1958 den rechtmäßigen Eigentümern wieder zurückgegeben. Die Familie Brunner besitzt auch heute noch Schloss und Ruine Ziegersberg. Letztere wurde 1999 umfassend saniert.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Besondere Plätze nordöstlich von Wiener Neustadt

Radtour am 18.4.2013 An diesem heutigen sehr warmen Tag hab ich wieder eine Tour zu besonderen Plätzen in der Nähe von Wiener Neustadt geplant. Hier zeige ich Euch wieder ein paar Eindrücke vom heutigen Nachmittag: Zuerst war ich bei einem "Lost Place" in der Nähe von Neudörfl unterwegs. Im Zillingdorfer Wald finden sich nämlich nebst Pilzen und vielen Spinnen auch die Reste des ehemaligen "Vorwerks". Dieses gehörte zum Wr.Neustädter Raxwerk, in dem das Aggregat 4 der deutschen Wehrmacht gebaut werden sollte, auch als V2 bekannt. In dieser Gegend befand sich auch ein sehr großes Munitionslager. Bei der Sprengung dieses Lagers wurden enorme Mengen an Munition im Wald verstreut. Nach dem Krieg wurde der Wald gründlich von Munition gesäubert. Hier sieht man immer noch verschiedenste Spuren und Reste der nie fertig gestellten Anlage (Triebwerksteststände). Baum-Herrgott an der NÖ-Burgenländischen Grenze. Wenig später bin ich dann in Pöttsch

#669: Kammerwandgrotte

Eine unserer Frühlingswanderungen führt uns nach Reichenau an der Rax nach Talhof. Von dort führt ein Weg Richtung Gahns. Ziel ist die "Kammerwandgrotte"...

#416: Am Kulmriegel

Wanderung am 13. April auf den Kulmriegel und zur Burg Grimmenstein Heute ging es mit ein paar Burschen auf einen Markanten pyramidenartigen Gipfel direkt an der Südautobahn bei Grimmenstein auf den Kulmriegel. Unsere kleine Wanderung beginnt bei Petersbaumgarten und führt, gut markiert mit ca 10 Tafeln "Burg" bis zur Burg Grimmenstein... .. bald sind wir auch schon da! Der Name Grimmenstein steht eigentlich für drei mittelalterliche Burgen. Allerdings haben sich von dem am Gipfel des Kulmriegels liegenden Hochgrimmenstein nur Mauerreste des quadratischen Bergfrieds erhalten. Auch der am unweit gelegenen Kleinberg befindliche Wehrbau Hintergrimmenstein ist nahezu völlig zerstört. Erhalten ist nur die am Südosthang des Kulmriegels liegende Burg Grimmenstein.  Grimmenstein wurde im 12. Jahrhunderts als erste dieser drei Burgen erbaut. Als erster Grimmensteiner wird um 1144 unter den Gefolgsleuten des Grafen Eckbert III von Form